Fußschmerzen


Auf Haltungsschäden der Füsse stösst der Chiropraktor in seiner Praxis täglich. Schuld sind oft schlechte Schuhe mit ungeeignetem Fussbett, zu langes Stehen und Gehen auf harten Böden. Schlechte Fussfunktionen können neben den eigentlichen Fussbeschwerden eine ganze Reihe von weiteren Störungen in Knien, Becken oder gar der Wirbelsäule verursachen. Besondere Sorge bereitet, dass immer mehr Jugendliche über Fussbeschwerden klagen.

Anatomie
Der Fuss ist ein kompliziertes Gebilde das aus über 70 Knochen besteht. Bänder, Sehnen und Muskeln gewährleisten seine korrekte Stellung und eine einwandfreie Funktion beim Gehen (Abrollen, Abstossen und Federn). Möglich ist dies nur bei gut erhaltenem Längs- und Quergewölbe des Fusses.

Untersuchung
Den Chiropraktor interessieren bei der Untersuchung Statik und Dynamik: einer Inspektion der Fussstellung im Stand folgt die Ganganalyse. Treten Beschwerden erst nach einer gewissen Zeit des Gehens oder Springens auf, ist eine Beobachtung auf dem Laufband notwendig. Aufschluss über Fehlstellungen einzelner Fussknochen gibt eine Beweglichkeitsprüfung des Fusses. Die Untersuchung der Beweglichkeit des Fusses beinhaltet die Aufzeichnung des Gangmusters mit dem Auftreffen der Ferse, dem Abrollen des Fusses und letztlich dem Abstossen mit der Grosszehe.

Beschwerdebilder
Störungen in der Längsachse des Fusses sind für viele Beschwerden verantwortlich. An erster Stelle sei hier das Absinken des Längs-, später auch des Quergewölbes, der Senk- oder «Plattfuss» genannt. Der Fuß kippt dabei nach innen. Die Bewegung in die entgegengesetzte Richtung ist als Hohlfuss bekannt. Mit dem Absinken des Längsgewölbes ist eine Innenrotation des Unterschenkels verbunden, was negativ auf das Kniegelenk wirkt. Bei Kniebeschwerden denke man deshalb immer auch an eine gestörte Fussmechanik. Die Ursache übermässiger Fusssenkung liegt meist in einem schwachen Bandapparat und einer nicht genügenden Unterschenkelmuskulatur. Auch die vor allem von Athleten gefürchtete Achillessehnenentzündung ist häufig auf eine fehlerhafte Fussmechanik zurückzuführen. Letztere bewirkt eine Muskeldysbalance im Unterschenkel und als Folge davon eine Reizung der Sehne. Ein ausgeprägter Hohl- oder Senkfuss führt zum häufigen Übertreten mit Bänderzerrung oder gar Riss im Knöchelbereich. Fast immer findet man bei solchen Patienten eine schwache Unterschenkelmuskulatur.

Vermag das Quergewölbe die Körperlast nicht mehr zu tragen, entsteht häufig ein sogenannter Hallux valgus, eine Verformung des Grosszehen-Grundgelenkes. Dabei weicht der erste Mittelfussknochen nach innen, derweil die Schuhspitze die grosse Zehe nach aussen drückt, eine leidige Folge zu spitzer Schuhe. In solchen Fällen hilft manchmal eine geeignete Einlage.

Behandlung
Der Chiropraktor behandelt die Knochenfehlstellungen des Fusses und optimiert dabei die Muskelfunktionen. Gezielte Übungen unterstützen die chiropraktischen Massnahmen, und in gewissen Fällen müssen dem Patienten Schuheinlagen verordnet werden. Ein Blick auf das Schuhwerk des Patienten erlaubt oft Rückschlüsse auf den Funktionszustand des zu behandelnden Fusses. Hohe Absätze, fehlendes Fussbett bei weicher Sohle, mangelnder Halt für das Fersenbein sind nicht die Eigenschaften eines idealen Schuhs.

Vorbeugen
Fussprobleme - hier nur stark vereinfacht darstellt - können zu langwierigen und schmerzhaften Beschwerden im Bewegungsapparat führen. Oft wird bei der Suche nach deren Ursache nicht an den Fuss gedacht. Drei Bereiche sind immer im Auge zu behalten: Knochenfehlstellungen, nicht genügende Muskelfunktionen und mangelhaftes Schuhwerk. Rechtzeitige Behandlung und Abhilfe können Beschwerden verhindern helfen.