Nicht selten konsultieren Patienten ihren Chiropraktor wegen Schwindel und Gleichgewichtsstörungen. Was aber versteht der Patient unter Schwindel?
Handelt es sich um einen Karussell- oder Dreh-Schwindel («Trümmel»), um einen Schwankschwindel, also eine Unsicherheit mit Falltendenz und Instabilität, oder um einen Liftschwindel mit dem
Gefühl, den Boden unter den Füssen zu verlieren?
Gleichgewicht erhalten
Zur Erhaltung des Gleichgewichts müssen Innenohr, Augen, sensorische Nervenfasern an den Füssen und das motorische System, also die Muskulatur, zusammenspielen. Die Muskulatur führt die
Gleichgewichtsbewegungen aus.
Ursachen für Störungen des Gleichgewichtes müssen daher in einem dieser vier anatomischen Systeme gesucht werden.
Die Quelle des reinen Drehschwindels liegt im Innenohr und kann durch Chiropraktik nicht beeinflusst werden. Machtlos ist der Chiropraktor auch gegen die Ursachen im Augenbereich und bei
Krankheiten des Nervensystems.
Quelle: Halswirbel
Trotzdem überweisen Augenärzte, Hals-Nasen-Ohrenspezialisten und Neurologen oft Patienten mit Schwindel nach sorgfältiger Untersuchung ohne eigenen Befund dem Chiropraktor. Der Grund dafür liegt
darin, dass der verbreitete sogenannte spondylogene oder zervikale Schwindel seine Ursache in der Halswirbelsäule hat.
Die Symptome Beim zervikalen (vom Hals herrührenden) Schwindel treten auf: - unbestimmter Schwankschwindel - Kopflageabhängiger Schwindel - oft auftretende Nacken-, Schulter- und Armschmerzen -
«Brennen» im Gesicht - Ohrgeräusche - Schluckstörungen Die genaue Ursache dieser Beschwerden ist immer noch Gegenstand genauerer Untersuchungen. Unbestritten ist jedoch, dass Störungen der an der
Halswirbelsäule aufsteigenden Blutgefässe oder der Nerven in den Wirbelgelenken den Schwindel auslösen. Die Ursachen - Minderdurchblutung durch Beanspruchung (vor allem Dehnung) der Blutgefässe
bei Rotationsbewegungen und Rückwärtsbewegungen des Kopfes. - BiomechanlscherReiz auf Nerven in der Halswirbelsäule, verursacht durch Abnützungserscheinungen (Arthrose) der Wirbelgelenke -
Kombination der Minderdurchblutung und des biomechanischen Reizes
Meist Kopflageabhängig Fast immer sind zudem auf dem Röntgenbild an der Halswirbelsäule degenerative Veränderungen, zum Beispiel eine Arthrose zu finden.
Die Krankengeschichte ist der Schlüssel zur Diagnose: häufig berichten Patienten über Schwindelanfälle bei Bewegungen des Kopfes nach hinten. Meist erwähnt der Patient kopflageabhängige Schmerzen
an der Halswirbelsäule, manchmal mit Ausstrahlungen in den Arm, nicht selten aber auch Gesichtsschmerzen, Ohrengeräusche und Schluckstörungen.
Therapie oft erfolgreich
Die Therapie kann aufgenommen werden, wenn die sorgfältige Untersuchung der vier oben erwähnten anatomischen Strukturen durchgeführt und der chiropraktische Untersuchungsgang mit manueller
Bewegungsanalyse der Wirbelgelenke, Röntgendiagnostik und Provokationstests abgeschlossen ist.
Die chiropraktische Behandlung dieses Beschwerdebildes ist oft von Erfolg gekrönt: schon nach einmaliger Behandlung können die Beschwerden verschwinden, wenn die Funktionsstörungen der
betroffenen Halswirbelgelenke manuell behandelt werden.